So vermittelt man Flüchtlinge mit Erfolg

Eine Erfolgsquote von mehr als 50 Prozent bei der Vermittlung von Flüchtlingen: Das Placement-Unternehmen biema aus Donaueschingen scheint vieles richtig zu machen. Wir haben mit Melanie O’Reilly gesprochen, die als Karrierecoach und Projektkoordinatorin unter anderem für das Projekt „Neue Chancen Flüchtlinge“ verantwortlich ist.
 
Frau O'Reilly, an wen richtet sich Ihr Projekt?
Es richtet sich an Zuwanderer und Flüchtlinge bis 25 Jahre, die an sogenannten VABR-Klassen teilnehmen. So bezeichnen wir in Baden-Württemberg Klassen, die auf den HS-Abschluss vorbereiten. Die Teilnehmer haben Sprachniveau A2 und sind zum Zeitpunkt des Eintritts in die VABR-Klasse seit ca. 1,5 Jahren in Deutschland. Ziel der Maßnahme ist die Vermittlung in einen Praktikums- oder Arbeitsplatz.
 
... was Ihnen mit einer beindruckenden Quote von mehr als 50 Prozent gelingt.
Das ist auch der guten Vorbereitung zu verdanken, die die Teilnehmer in der umfassenden Maßnahme erhalten: Neben einer Berufsorientierung, in deren Rahmen auch der geva-test® Integration & Beruf zum Einsatz kommt, gibt es auch unkonventionelle Programmpunkte wie „Sprachliche Barrieren durch Motivation und Leistung kompensieren“, die auf die speziellen Schwierigkeiten der Teilnehmer eingehen.
 
Führen Sie dazu Gruppenarbeiten oder Einzelcoachings durch?
Das Feedback-Gespräch zum geva-test® wird natürlich im Einzelcoaching geführt. Andere Bestandteile der Maßnahme, wie etwa das Zusammenstellen der Bewerbungsmappe, können gut in der Gruppe geübt werden. Wir gehen individuell auf die Teilnehmer ein. Wenn wir bemerken, dass eine kleinere Gruppe oder gar ein Vier-Augen-Gespräch zielführender ist, passen wir unsere Vorgehensweise an.
 
Am Ende der vielstufigen Maßnahme steht die Vermittlung in einen passenden Praktikumsplatz, aus dem dann bestenfalls ein Ausbildungsverhältnis wird. Wie schaffen Sie es, dass es zwischen Bewerber und Unternehmen passt?
Die Unternehmen nehmen größtenteils bereitwillig geflüchtete Bewerber auf. Dennoch ist Fingerspitzengefühl gefordert. Wichtig ist, dass der Bewerber für das Unternehmen einen Mehrwert darstellt. Das verdeutlichen wir mit dem Ergebnis des geva-tests®, in dem die beruflichen Interessen, Schlüsselqualifikationen und das bevorzugte Arbeitsumfeld übersichtlich aufgezeigt werden. Ich wähle auf Grundlage der Auswertungsdaten passende Unternehmen aus und rufe dort nur an, wenn ich mir sicher bin, dass es ein Gewinn für beide Seiten ist, wenn biema den Bewerber oder die Bewerberin vermittelt.
 
Sicher gibt es da auch schwierige Situationen ...
Sie sagen es. Manche Teilnehmer haben eine sehr hohe Erwartungshaltung an ihre berufliche Entwicklung. Diese kann nicht immer erfüllt werden, z. B. wenn sich der Teilnehmer zeitnah ein Studium vorstellt. Es dauert dann eine gewisse Zeit, bis der Teilnehmer eine realistische Alternative findet, die ihn zufriedenstellt. Manchen Teilnehmern wird auch die Aufenthaltserlaubnis entzogen, das ist dann natürlich auch nicht einfach.
 
Verraten Sie uns das „Geheimrezept“ von biema für die erfolgreiche Vermittlung?
Zunächst ist da unser Wertesystem: Der Mensch steht immer im Mittelpunkt. Qualität geht vor Quantität. Ergänzt durch Nachhaltigkeit und ressourcenorientiertes Arbeiten. Dazu kommt der geva-test® als qualitativ hochwertige Grundlage für schnelles und effizientes Arbeiten, auf dem der weitere Projektverlauf aufbaut.
  
 
 
Im Detail
Unternehmensprofil
Das Placement-Unternehmen biema aus Donaueschingen ist gleichermaßen Ansprechpartner für Unternehmen wie auch für Menschen und bringt beide äußerst erfolgreich zusammen. In verschiedensten Projekten werden geva-tests® als wertvoller Bestandteil der Eingangsdiagnostik eingesetzt.
 

Melanie O'Reilly von biema im Interview mit dem geva-institutUnsere Gesprächspartnerin
Melanie O’Reilly ist als Karrierecoach und Projektkoordinatorin unter anderem für das Projekt „Neue Chancen Flüchtlinge“ verantwortlich.