Nicht nur für Hochbegabte: Studium finanzieren durch Stipendium

Die Schulzeit nähert sich dem Ende und viele Schülerinnen und Schüler haben bereits Ihren Wunsch-Studiengang gefunden. Einige sehen dem neuen Lebensabschnitt jedoch mit Sorge entgegen – für sie bedeutet ein Studium eine hohe finanzielle Belastung, insbesondere, wenn die Eltern sie nicht oder zu wenig unterstützen können.
Eine bislang von vielen zu wenig beachtete Möglichkeit, sich dennoch entspannt dem Studium zu widmen, ist, sich durch ein Stipendium fördern zu lassen.
Entgegen der verbreiteten Meinung sind Stipendien nicht nur etwas für Hochbegabte, vielmehr bietet die große Auswahl deutscher Stipendien fast für jeden Bedarf das passende Angebot. Und anders als bei anderen Studien-Finanzierungshilfen müssen die Fördergelder nicht zurückgezahlt werden.

 
 
 
 

Stipendium - kurz erklärt

Studium durch ein Stipendium finanzieren
Ein Stipendium ist eine finanzielle Unterstützung für Menschen in der Aus- und Weiterbildung. Ziel ist es, begabte Menschen zu unterstützen, die sich aus eigener Kraft das Studium, die Aus- oder Weiterbildung nicht leisten können.
Die finanzielle Zuwendung kann dabei je nach Stipendium einmalig oder regelmäßig erfolgen und reicht von kleineren „Finanzspritzen“ bis hin zu Beträgen, die ohne weitere Zuzahlung des Stipendiaten die Kosten des Studiums decken.

In Deutschland gibt es über 3200 Stipendiengeber - nur ein kleiner Teil davon fördert ausschließlich Hochbegabte.
 

Schritt für Schritt zum passenden Stipendium

Das Wichtigste: Rechtzeitig anfangen! Viele Stipendien werden nur einmal im Jahr vergeben – hat man die Anmeldefrist gerade verpasst, ist die Wartezeit bis zur nächsten Gelegenheit lang. Es ist demnach wichtig, rechtzeitig mit der Recherche nach Stipendien zu beginnen.
Der Weg zum passenden Stipendium besteht aus zwei Schritten: 1. Das passende Stipendium finden. 2. Sich richtig bewerben.

1. Geeignete Stipendien ausfindig machen

Es gibt nicht das für alle geeignete Stipendium! Welches das richtige Stipendium ist, hängt vielmehr von den individuellen Voraussetzungen ab, die Bewerberin oder Bewerber mit sich bringen. Es gilt also zunächst, passende Stipendien-Geber ausfindig zu machen, bei denen eine Bewerbung Aussicht auf Erfolg hat. Gar nicht so einfach bei der Fülle an potenziellen Stipendien-Gebern.
Eine große Hilfe bei der Recherche sind Datenbanken, die aufgrund des eingegebenen Bewerber-Profils geeignete Vorschläge ausgeben.

Diese Datenbanken können Sie kostenlos nutzen:

"Stipendienlotse", die Stipendien-Datenbank des BMBF : https://www.stipendienlotse.de/datenbank.php

Mit umfangreicher Matching-Funktion:  mystipendium.de, Deutschlands größter Stipendienplattform

2. Auf die passenden Stipendien bewerben

Die Recherche hat einige vielversprechende Stipendien-Geber ergeben? Jetzt kommt es darauf an, durch die Bewerbung zu zeigen, dass man genau der richtige Kandidat für das Stipendium ist.
Welche Unterlagen genau bei der Bewerbung eingereicht werden müssen, ist je nach Stipendien-Geber unterschiedlich. Immer sollte man aber in einem „Motivationsschreiben“ die Gründe für die Bewerbung erläutern. Weitere Unterlagen sind Lebenslauf und eventuell auch ein Bewerbungsbogen des Stipendien-Gebers. Hat man ein Ehrenamt inne, lohnt es sich auch, ein Empfehlungsschreiben der Organisation, für die man tätig ist, beizulegen.

Tipp: Statt bei den großen, bekannten Institutionen ist es oft lohnender, sich bei kleineren Stiftungen mit niedrigerem Bekanntheitsgrad zu bewerben.

Die Bewerbung

Wer hier einige Dinge richtig macht, erhöht seine Chancen auf das Stipendium enorm:
Bewerbungsunterlagen individuell und sorgfältig erstellen. Dazu gehört die direkte Ansprache der stipendiengebenden Institution und bestenfalls auch des Ansprechpartners, an den die Bewerbung geschickt wird. Fehler in der Bewerbung vermeiden, um keinen schlechten Eindruck zu erwecken. Am besten lässt man die Bewerbung von einer weiteren Person noch einmal durchlesen.
Prüfen, ob die Bewerbungsunterlagen vollständig sind. Art und Umfang der Unterlagen kann je nach Stipendien-Geber variieren. Am besten genau mit den jeweiligen Anforderungen abgleichen.
Ein professionelles Foto versenden. Das Foto ist der erste visuelle Eindruck, den die Stipendien gebende Institution vom Bewerber erhält. Umso wichtiger ist es, dass er einen sympathischen Eindruck macht.

Mehr Bewerbungstipps finden Sie hier

 
FAQ zum Stipendium
Logo mystipendium.de
 
Die Website www.mystipendium.de ist mit 5,1 Mio. Nutzern im Jahr die größte Stipendienplattform Europas. Neben einer umfangreichen Datenbank mit Matching-Funktion enthält sie unzählige Informationen und Tipps zum Thema Stipendium. Wir haben einige der wichtigsten für Sie zusammengestellt.
 
 

Warum bewerben sich immer noch so wenig Menschen auf ein Stipendium?
Ein Stipendium rangiert für viele junge Menschen immer noch unter „ferner liefen“ bei den Möglichkeiten der Studiumsfinanzierung. Viele Irrtümer zum Stipendium halten sich einfach hartnäckig. Zum Beispiel denken viele immer noch, dass ein Stipendium nur an Hochbegabte vergeben wird. Das ist so nicht richtig. Bei der Vielzahl an Stiftungen, die in Deutschland Stipendien vergeben, fördern die Minderheit Hochbegabte. Viele Förderinstitutionen haben ganz anders gelagerte Kriterien, die vom Beruf des Vaters, über die Herkunft des Bewerbers hin zur Studienfachwahl reichen.
Viele gehen auch davon aus, ohnehin keine Chancen zu haben, da es in Deutschland nur wenige Stipendiengeber gibt. Das Gegenteil ist der Fall: Bekannt sind in Deutschland in erster Linie die staatlichen Begabtenförderungswerke, insbesondere die Studienstiftung des Deutschen Volkes erreicht hier einen relativ hohen Bekanntheitsgrad. Allerdings gibt es schätzungsweise in Deutschland über 2000 Stiftungen, die Stipendien an Schüler, Studierende oder Doktoranden vergeben. Nur die allerwenigsten wissen überhaupt, dass es andere Stiftungen als die 12 Begabtenförderungswerke gibt.
 
Worauf sollte man bei der Suche nach einem Stipendium besonders achten?
Wichtig ist, sich auf jeden Fall auf Stipendien zu bewerben, die genau zum eigenen Profil passen, so hat man einfach die größten Chancen, eine zu erhalten und erspart sich zudem überflüssige Bewerbungen. Über die Datenbank von mystipendium.de kann man auf das gewünschte Studienfach und das eigene Profil passende Stipendien ausweisen lassen.

Was sollten Stipendiums-Bewerber auf jeden Fall tun oder vermeiden?
Auf vollständige, sorgfältig ausgefüllte Unterlagen achten ist sehr wichtig. Die besten Chancen hat man außerdem, wenn man jede Bewerbung individuell auf den Stipendiumsgeber zuschneidet, also bitte keine pauschal erstellten Unterlagen verschicken. Dasselbe gilt, wenn man eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten hat: Gut vorbereiten und den Prüfern zeigen, warum man der/die richtige Kandidat/in ist.

Quelle: https://www.mystipendium.de

 

Interessante Stipendien für Studienanfänger

Viele Stipendien sind für Menschen gedacht, die bereits mitten im Studium stehen und dort herausragende Leistungen zeigen. Aber auch für Studienanfänger gibt es geeignete Angebote. Wir haben beispielhaft eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Für Begabte: Reemtsma Begabtenförderungswerk

Für wen?

Begabte Schüler und Studenten, deren Familien ihr Studium nicht oder nur sehr begrenzt unterstützen können.
Was entscheidet?

  • Die schulischen Leistungen
  • besondere Begabung für die angestrebte Ausbildung
  • ihr soziales Engagement im Rahmen ihrer Ausbildung und/oder ihrer Freizeit
  • die Höhe des Einkommens der Erziehungsberechtigten, das monatlich insgesamt 4.425 Euro (brutto) nicht übersteigen darf

Monatlicher Förderbeitrag
Schülerinnen und Schüler erhalten eine monatliche Förderung in Höhe von 150 Euro. Studentinnen und Studenten ohne abgeschlossene Berufsausbildung erhalten monatlich 200 Euro, mit abgeschlossener Berufsausbildung monatlich 175 Euro.
Bewerbungsfristen
Für eine Förderung zum kommenden Sommersemester müssen alle Bewerbungsunterlagen im Zeitraum vom 1. Dezember bis zum 31. Januar eingehen. Für eine Förderung zum kommenden Wintersemester gilt der Bewerbungszeitraum 1. Juni bis 31. Juli.
Förderdauer
Während der gesamten Studienzeit bis zum 9. Semester.
Bewerbung unter: https://reemtsma-stipendium.de/

Quelle: https://reemtsma-stipendium.de/bewerbung-faq/

Für Alle: Ferdinand und Charlotte Schimmelpfennig-Stiftung

Für wen?
Junge Menschen in der Ausbildung als Schüler, Student, Promovierende bis zum Alter von 30 Jahren
Was entscheidet?
Die Bewerber können den finanziellen Bedarf aus eigenen Mitteln nicht decken, sind nicht älter als 30 Jahre alt und an einer deutschen Universität immatrikuliert
Monatlicher Förderbeitrag
Wird individuell nach dem Förderbedarf des Bewerbers entschieden
Bewerbungsfristen
Bewerbungen können das ganze Jahr über eingesandt werden
Förderdauer
In der Regel über die gesamte Zeit des Studiums
Bewerbung unter:
Nur schriftlich an: Ferdinand und Charlotte Schimmelpfennig-Stiftung, Kreutzwaldstraße 46, 14089 Berlin
Quelle: https://schimmelpfennig-stiftung.de/#foederung

 

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