geva-test® online: Lehrer*innen beantworten die wichtigsten Fragen

Mit großem Einsatz und viel Kreativität passen Schulen derzeit ihre Berufsorientierungsprojekte an die außergewöhnlichen Gegebenheiten an. Und stellen fest, dass wider erstes Erwarten viele Aktivitäten auch digital durchführbar sind, wenn auch – seien wir ehrlich – sich viele Schüler*innen und Lehrkräfte das „analoge Original“ zurückwünschen. Zu häufig handelt es sich bei der digitalen Abwandlung eben doch nur um eine Zwischenlösung.
Anders beim geva-test®: Ihn gibt es bereits seit vielen Jahren auch in einer Online- Variante, und die bietet sogar Vorteile gegenüber der Print-Durchführung – Unabhängigkeit von Zeit und Ort der Testung, um nur zwei davon zu nennen.
Doch hierüber brauchen wir Ihnen nichts zu erzählen: Lesen Sie lieber, was Schulen dazu sagen: Vier BO-verantwortliche Schul-Mitarbeiter*innen erklären, wie sie den geva-test® online realisiert haben und was man beachten sollte, damit die Durchführung ein Erfolg wird.

 
 
 
 
„Mit dem Online-Test sind Schüler*innen nicht angewiesen auf einen Termin, der für sie möglicherweise ungünstig ist, weil sie vielleicht schon lange in der Schule waren und sich nicht mehr entsprechend auf den Test konzentrieren können“  (Stefan Klobeck)
 
geva-institut: Frau Barop, Herr Kewer, Herr Klobeck, Herr Rethmeier - dieses Jahr haben Sie den geva-test® zum ersten Mal online durchgeführt. Warum?
 
Stefan Klobeck, Realschule Herrsching: Nicht nur wegen Corona! Unabhängig davon haben wir nach Online-Testverfahren zur Berufsorientierung gesucht. Mit der Online-Durchführung des geva-test® sind wir einfach organisatorisch freier: Der Test muss nicht in den Unterrichtsalltag eingebunden werden wie die Print-Variante. Dadurch können die Schüler*innen den Zeitpunkt der Durchführung selbst wählen, sie sind nicht angewiesen auf einen Termin, der für sie möglicherweise ungünstig ist, weil sie vielleicht schon lange in der Schule waren und sich nicht mehr entsprechend auf den Test konzentrieren können.

Christiane Barop, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg: Wir haben den Test sonst immer im Rahmen unserer Berufsinformationswoche durchgeführt, die immer Ende Januar für unsere Q1 stattfindet – nach Anmeldung im Klassenzimmer unter Aufsicht. Da dieses Jahr alles anders ist, haben wir uns für die Online-Testung entschieden, da wir den Schülerinnen und Schülern trotz Corona das Angebot machen wollten.

Lars Kewer, Internatsschule Institut Lucius, Echzell: Wegen der Corona-Situation haben wir uns dieses Jahr für den Online-Test entschieden. In den letzten Jahren waren wir dafür digital auch einfach noch nicht gut genug aufgestellt. Mithilfe des Digitalpakt Deutschland haben wir aber jetzt gut aufstocken können und sind jetzt ausreichend mit Geräten versorgt.

Christian Rethmeier, Albert-Einstein-Gymnasium Sankt Augustin: Wegen der Corona-Pandemie haben wir alle BO-Maßnahmen, bei denen das möglich war, ausgelagert, verschoben oder angepasst. Eine Print-Testung des geva-tests® konnte aufgrund der Raumsituation/Abstandsregeln in diesem Jahr nicht durchgeführt werden. Durch eine Verlagerung der Online-Testung in den Distanz-Unterricht konnte das aber gut gelöst werden, es kam uns auch in dieser Situation entgegen, dass die Schüler*innen nicht wie sonst bei der Print-Testung vom Unterricht freigestellt wurden, sondern diese Zeit anders genutzt werden konnte.
 
Unsere Interviewpartner
Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg
Christiane Barop, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg, ist Betriebswirtin und Mutter dreier Kinder, die alle das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium besuchen oder besucht haben. Frau Barop ist im Berufsorientierungs-Team des Gymnasiums tätig. Sie ist „als Bindeglied zu den Schülern immer auf der Suche nach neuen BO-Formaten, die die Schülerinnen und Schüler optimal unterstützen können.“
Die Schule führt den geva-test® seit drei Jahren regelmäßig durch.
Zur Website des Kaiserin-Friedrich-Gymnasium
 
 

Privatschule Internat Lucius, Echzell
Lars Kewer, Internatsschule Institut Lucius, Echzell, ist BO-Koordinator an der Schule und unter anderem für die „Karrieretage“ zuständig. Die Schule führt den geva-test® seit vier Jahren jährlich mit der 11. Klasse durch.
Zur Website der Internatsschule Institut Lucius
 
 

Staatliche Realschule Herrsching
Stefan Klobeck unterrichtet an der Staatlichen Realschule Herrsching die Fächer Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Wirtschaft und Recht und Informationstechnologie.
Gemeinsam mit einer Kollegin ist er für die Berufsorientierung zuständig, die in der Jahrgangsstufe 9 angesiedelt ist. Die Schule führt den geva-test® Ausbildung & Beruf bereits seit 2004 regelmäßig in der 9. Jahrgangsstufe durch.
Zur Website der Staatlichen Realschule Herrsching
 
 

Albert-Einstein-Gymnasium St. Augustin
Christian Rethmeier, Albert-Einstein-Gymnasium Sankt Augustin, unterrichtet Englisch, Geschichte und Wirtschaft-Politik und ist am Albert-Einstein-Gymnasium für die Berufsorientierung verantwortlich. Er hat den geva-test® bereits selbst als Schüler durchgeführt und bietet ihn an seiner Schule seit 2017 jährlich an.
Zur Website des Albert-Einstein-Gymnasium
 
 
Im Distanz- und Wechselunterricht kommt der direkte Kontakt zu den Schüler*innen ja teilweise etwas zu kurz. Wie haben Sie es dennoch geschafft, über den geva-test® zu informieren?
 
Lars Kewer: Alles komplett online: Elterninformation über E-Mail, die SchülerInnen über Teams. Auch die Einverständniserklärungen wurden per E-Mail zugeschickt.

Christian Rethmeier: Die Phase der Werbung und des Geldeinsammelns fiel bei uns noch in die Phase des Präsenzunterrichts, da gab es keine Veränderung. Wir haben durch einen Listenaushang auf die Möglichkeit zur Testanmeldung hingewiesen, den Info-Flyer ausgegeben, eine Ankündigung auf der Homepage veröffentlicht, die Information über die Stufenleitung gestreut und in einer E-Mail an die Anmeldemöglichkeit erinnert. Es ist aber grundsätzlich auch bekannt, dass wir den geva-test® immer im Februar anbieten. Was nicht wie sonst stattfinden konnte: Durch die Klassen gehen und über den Test informieren.

Christiane Barop: Es war in der Tat schwierig, die Schülerinnen und Schüler zu erreichen und wir haben alle Online-Kanäle benutzt – Information der Eltern per Mail und auf der Homepage, Information der Schüler*innen über die Kurssprecher*innen, deren E-Mail-Adressen mir zum Glück zur Verfügung standen, zusätzlich haben die Tutor*innen noch auf den Test hingewiesen. Letztendlich kamen wir nach mehreren Wochen und diversen Erinnerungen auf 51 Anmeldungen, über die wir uns sehr gefreut haben. Da die Teilnahme freiwillig ist, musste in den Mails natürlich erklärt werden, was der Test beinhaltet und warum eine Teilnahme sinnvoll ist.  

Stefan Klobeck: Hier sind wir zweigleisig gefahren: Einerseits haben wir alle Elternhäuser per E-Mail über den Test informiert. Andererseits haben wir die Schüler*innen über „Schulmanager online“, eine Web-Plattform für die Schulorganisation, mit Unterlagen und letztlich auch mit den Zugangscodes zum Test versorgt.
 
„Durch die Unterstützung unseres Fördervereins konnten wir den Test kostenfrei anbieten“ (Christiane Barop)
 
Der geva-test® ist ja ein kostenpflichtiges Instrument zur Berufsorientierung. Wie haben Sie während der Corona-Zeit das Geld von den Schüler*innen eingesammelt?

Christiane Barop: Durch die Unterstützung unseres Fördervereins konnten wir den Test kostenfrei anbieten, wodurch das Einsammeln von Geld und finanzielle Überlegungen zum Glück keine Rolle spielten.

Lars Kewer: Der geva-test® ist bei uns fester Bestandteil der schulischen Berufsorientierung und somit für alle SchülerInnen Pflicht. Wir sind ja ein Internat, somit haben wir den Testpreis pro Schüler*in über die monatliche Vorlagenrechnung eingezogen.

Christian Rethmeier: Unser Förderverein schießt immer etwas zum geva-test® dazu. Die Schüler*innen haben den restlichen Betrag überwiesen, das haben wir aber in den letzten Jahren auch schon so gemacht und unsere Sekretärin kontrolliert netterweise die Geldeingänge.

Stefan Klobeck: Da hatten wir Glück: Die Bezahlung fiel in eine Zeit des Wechselunterrichts an der Schule (November/Dezember 2020). Die Schüler*innen konnten das Geld also in der Pause abgeben. Zusätzlich hat die Allianz die Durchführung mit einem Beitrag pro Test unterstützt. Herr Sellmair, unser Ansprechpartner dort, hatte selbst ein Kind an unserer Schule und ist von unserem Berufsorientierungs-Konzept überzeugt.
 
„Eine Vorbereitung des Online-Tests durch die Lehrkraft sollte im Optimalfall stattfinden, sei es persönlich oder durch geeignete Informationsmaterialien.“ (Christian Rethmeier)
 
Wie war der Ablauf des Tests, wo haben die SchülerInnen den Test durchgeführt, zuhause? Haben alle am selben Tag getestet? Haben Sie die SchülerInnen in irgendeiner Form auf den Test eingestimmt? Haben Sie die Durchführung betreut?
 
Christian Rethmeier: Die Schüler*innen haben von mir jeweils eine Mail mit ihrem persönlichen Zugangscode und ihren Instruktionen bekommen. Die Durchführung war kein Problem, meistens sind die Jugendlichen, die am Test teilnehmen, sehr motiviert und arbeiten gut mit. Trotzdem war die Situation ungewohnt, da die Motivation und Möglichkeit, direkt Fragen beantworten zu können, nicht so gegeben war, wie man es von der Print-Testung kennt. Vielleicht könnte man dies aber mit einem Erklärvideo oder einem kurzen Online-Meeting über Teams, Logineo o.ä. abfangen. Der geva-test® ist zwar so angelegt, dass er selbsterklärend in der Durchführung ist, aber es tauchen seitens der Schüler*innen immer wieder die gleichen Fragen auf. Eine Vorbereitung des Online-Tests durch die Lehrkraft sollte im Optimalfall stattfinden, sei es persönlich oder durch geeignete Informationsmaterialien.

Lars Kewer: Bei uns haben alle SchülerInnen den Test an einem festgelegten Tag durchgeführt, jede*r zuhause vom Rechner aus. Zuvor habe ich über Microsoft Teams eine 45-minütige Videokonferenz zur Einstimmung durchgeführt, auf Wichtiges hingewiesen und Fragen beantwortet. Danach haben alle SchülerInnen den Test online durchgeführt. Beim nächsten Mal werde ich direkt nach der Testung eine kurze Reflexionsrunde durchführen, in der die SchülerInnen sich zur Durchführung äußern können.

Stefan Klobeck: Die Schüler*innen haben in einem von uns vorgegebenen Zeitfenster (vier Wochen) den Test selbstständig zuhause durchgeführt. Wir haben im Tool „Schulmanager“ jedem den individuellen Zugangscode und eine Kurzanleitung zur Verfügung gestellt. Auch die Problem-Hotline des geva-instituts war dabei, für den Fall, dass Probleme auftreten. Es rief aber alles reibungslos. Lediglich die erhaltenen Auswertungen konnten von einigen Schüler*innen nicht sofort geöffnet werden, da sie das Passwort vergessen hatten. Dies konnte aber schnell und unkompliziert geklärt werden.

Christiane Barop: Die Schüler*innen haben den Test zu Hause durchgeführt. In einer Mail haben sie von mir die Zugangscodes erhalten und Hinweise zur Durchführung des Tests. Die Schüler*innen hatten meine E-Mail-Adresse und konnten sich bei Problemen oder mit Fragen an mich wenden – wovon sie auch Gebrauch gemacht haben. Daher denke ich, dass eine Begleitung auf alle Fälle sinnvoll ist.
geva-test online: Durchführungsvarianten
Nach der Erfahrung aus diesem Schuljahr: Werden Sie den geva-test® nun weiterhin online durchführen oder beim nächsten Mal doch lieber wieder print testen?

Stefan Klobeck: Mir persönlich wäre die Online-Durchführung lieber. Wie schon gesagt: Das ist organisatorisch für mich und für die Schüler*innen die einfachere Variante.

Lars Kewer: Wir werden weiterhin digital testen, da geht der Weg in Zukunft einfach hin. Als Testleiter kann man dann zwar unter Umständen nicht vor Ort sein und die SchülerInnen ggf. auch während der Testung motivieren, aber sie sind bei dieser Art der Testdurchführung deutlich flexibler - zum Beispiel können sie dann Pausen machen, wenn es für sie persönlich sinnvoll ist und nicht, wenn die Testleitung es vorgibt.

Christian Rethmeier: Ein großer Vorteil der Online-Testung ist die Einsparung von Ressourcen und Unterrichtszeit gegenüber der Print-Testung aus Schulsicht. Für die Schüler ist es sehr gut gewesen, dass Sie die Freiheit hatten, individuell zu entscheiden, wann genau Sie den geva-test® machen und es keine konkreten Vorgaben für nur einen Termin gab. Diese Vorteile können aber auch Nachteile sein, weil man eventuell so nicht alle erreicht, für die ein Test sinnvoll sein kann, da nur die Motivierten mitmachen. Auch erhält man keine unmittelbaren Rückmeldungen. Ich habe zwar im Nachhinein keine einzige negative Rückmeldung bekommen, aber direktes Feedback in Präsenz hat natürlich auch viele Vorteile: Außerdem habe ich bei einer Print-Testung vor Ort eine bessere Kontrolle über die Testung und kann unmittelbar auf Fragen reagieren. Wir haben uns noch nicht entscheiden, wie wir künftig den geva-test® einsetzen, beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Christiane Barop: Im Moment bin ich trotz Fristsetzung damit beschäftigt, die „Nachzügler“ nochmals separat anzusprechen. Insgesamt gesehen ist der Aufwand bei einer Online-Testung also eher höher als bei einer Testung in Präsenz – zumindest was die „Nachzügler“ angeht. Vielleicht fehlt dem Format doch etwas die Verbindlichkeit. Ich denke aber trotzdem, dass wir für die Zukunft die Online-Testung beibehalten werden, sie aber mit dem Angebot einer Präsenz-Testung kombinieren werden. So können wir denen gerecht werden, die sich für den Test lieber den Zeitpunkt ihrer Wahl aussuchen und nicht den, der in den schulischen Ablauf am besten reinpasst.
 

„So wie wir es gemacht haben mit festem Tag für die Testung, Einstimmung und gemeinsamer Durchführung ist die Online-Testung aus meiner Sicht nicht weniger ernsthaft oder verbindlich wie die Print-Durchführung.“ (Lars Kewer)
 
Einige Schulen, mit denen wir im Gespräch sind, äußern die Sorge , dass der Test in der Online-Durchführung nicht dieselbe Verbindlichkeit und „Ernsthaftigkeit“ hat wie der Print-Test, zum Beispiel, weil der Prüfungscharakter ohne Paper-Pencil weniger gegeben ist. Können Sie das bestätigen?

Christiane Barop: Um eine zügige Bearbeitung zu gewährleisten, ist auf alle Fälle die Setzung einer Frist sinnvoll. Was die Ernsthaftigkeit angeht, denke ich, man sollte den Schüler*innen hier vertrauen. Ich habe in meiner Begleitmail darauf hingewiesen, dass es „Ihr“ Test und „Ihr“ Ergebnis ist und externe Hilfe nicht sinnvoll ist. Das sollte als Hinweis genügen.

Lars Kewer: So wie wir es gemacht haben mit festem Tag für die Testung, Einstimmung und gemeinsamer Durchführung ist die Online-Testung aus meiner Sicht nicht weniger ernsthaft oder verbindlich wie die Print-Durchführung.

Stefan Klobeck: Die Verbindlichkeit ist ja durch den Preis gegeben, dadurch erhält der geva-test® in den Augen der Schüler*innen und ihrer Eltern eine zusätzliche Wertigkeit. Online-Tests, die nichts kosten, empfinden Schüler*innen als weniger wertig. Die Schüler*innen haben den Test ernst genommen! Das zeigt, dass fast alle Tests tatsächlich durchgeführt wurden. Im Übrigen ist der geva-test® online eine gute Vorbereitung auf Bewerber-Auswahltests, die ja vielen Jugendlichen bei der Bewerbung um eine Ausbildungsstelle ohnehin bevorstehen.
 
Ihr persönlicher Kontakt im geva-institut
Sie möchten den geva-test® an Ihrer Schule durchführen und haben Fragen zur Organisation? Sie möchten etwas über die Auswertung wissen? Sie benötigen Informations-Unterlagen oder möchten den geva-test® einmal unverbindlich selbst ausprobieren? Für alle Belange rund um den geva-test® an der Schule gibt es eine Ansprechpartnerin, die den Schulen mit ihrer Expertise und Erfahrung seit vielen Jahren zur Seite steht
 

Sabine Bieber, Kundenbetreuung geva-Testsysteme

Sabine Bieber
ist Montag – Freitag von 8:30 – 17:00 Uhr für Sie da und freut sich auf Ihre E-Mail oder Ihren Anruf.
+49 89 273211 – 550
team-schule@geva-institut.de

 
 
In diesem Blog-Beitrag finden Sie weitere Infos zu den momentanen Möglichkeiten der Test-Durchführung an Schulen sowie Informationsunterlagen zum Download.